Betriebsbedingte Kündigung

 

1. Begriff:

Eine Kündigung ist betriebsbedingt, wenn sie auf einer Veränderung der Arbeitsmenge oder organisation beruht, die dazu führt, dass nicht mehr alle Arbeitnehmer weiterbeschäftigt werden können (betriebsbedingte Beendigungskündigung) oder die Arbeitsbedingungen (Ort, Zeit, Inhalt der Arbeitspflicht) verändert werden müssen (betriebsbedingte Änderungskündigung).

 

2. Soziale Rechtfertigung

a). ordentliche betriebsbedingte Beendigungskündigung

Im Geltungsbereich des KSchG ist eine ordentliche betriebsbedingte Beendigungskündigung sozial

gerechtfertigt i.S.d. § 1 KSchG, wenn

der Arbeitgeber aufgrund außer- oder innerbetrieblicher Ursachen eine unternehmerische Entscheidung fällt, durch die die Beschäftigungsmöglichkeit eines Arbeitnehmers dauerhaft (Prognoseprinzip) wegfällt (betriebliches Erfordernis),

der Arbeitnehmer weder auf einem anderen Arbeitsplatz weiterbeschäftigt werden kann noch sonstige mildere Mittel statt der Kündigung möglich sind (Ultima-Ratio-Prinzip) und

der Arbeitgeber eine fehlerfreie Sozialauswahl durchführt.

 

b). (ordentliche) betriebsbedingte Änderungskündigung

Im Geltungsbereich des KSchG ist eine ordentliche betriebsbedingte Änderungskündigung sozial

gerechtfertigt i.S.d. §§ 2, 1 KSchG,

wenn der Arbeitgeber aufgrund außer- oder innerbetrieblicher Ursachen eine unternehmerische Entscheidung fällt,

durch die die Beschäftigungsmöglichkeit eines Arbeitnehmers in ihrer bisherigen Ausgestaltung dauerhaft wegfällt (betriebliches Erfordernis),

die angestrebte Vertragsänderungen nicht mit einem milderen Mittel statt der Kündigung erreicht werden kann (Ultima-Ratio-Prinzip),

die angebotene Vertragsänderung dem Arbeitnehmer zumutbar ist (Verhältnismäßigkeitsprinzip) und der Arbeitgeber eine fehlerfreie Sozialauswahl durchführt.

 

c). außerordentliche betriebsbedingte Kündigung

Eine außerordentliche Kündigung aus betrieblichen Gründen ist regelmäßig nicht zulässig. Ausnahmen sind hier nur im Hinblick auf Arbeitnehmer anerkannt, denen ein Gesetz, Tarifvertrag oder der Arbeitsvertrag ordentliche Unkündbarkeit einräumt.

 

d) Rechtsprechung

4BAG Urteil vom 16.12.2004, 2 AZR 66/04

4Außerordentliche betriebsbedingte Kündigung gegenüber ordentlich Unkündbaren:

BAG,Urt.v.24.6.2004 –2 AZR 215/03 198

 

 

2. Senat v. 29. 9. 2002 – 2 AZR 636/01:

 Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 91/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 90/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 89/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 88/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 87/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 86/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 650/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 646/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 644/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 643/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 642/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 641/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 640/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 639/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 638/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 637/01 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 57/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 56/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 55/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 54/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 53/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 473/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 384/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 383/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 382/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 381/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 380/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 371/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 370/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 263/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 117/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 110/02 -, Urteil des 2. Senats vom 26.9.2002 - 2 AZR 109/02 -, Pressemitteilung Nr. 69/02 vom 26.9.2002